Oriane-Brückel, championne valaisanne 2022 toutes catégories.

Lea Fugnanesi aus Leukerbad 4. und erneut am Fuss des Podiums

Oriane Brückel hat ihren Titel als Walliser Solistenmeisterin verteidigt. Nach dem Frauenrazzia von 2021 haben sich die Jungen zurückgemeldet: Die beiden Baptiste, Varone und Fournier, sind auf dem Podest. Lea Fugnanesi aus Leukerbad 4. und erneut am Fuss des Podiums. Bei den Minis setzte sich die Dominanz der Frauen fort, aber Léa Boulnoix musste ihren Titel an Agathe Collombin abtreten.

Während dieser 27. Walliser Junior Solisten- und Quartettwettbewerb (WJSQW) vibrierten die Säle Recto-Verso und Giorla in

Grône am Samstag unter den Klängen von mehr als 300 Konkurrenten. Highlight des Tages war das Grosse Finale selbstverständlich der künstlerische Höhepunkt der Veranstaltung und ein Feuerwerk der Virtuosität.

Wie die Jurymitglieder feststellten, war das Grosse Finale wieder einmal auf einem sehr hohen Niveau. Auch wenn die Punktzahlen knapp waren, war der Sieg von Oriane Brückel (Cornet, Lyre Conthey, 97 Punkte) durch den Applaus des Saals klar. Sie lag vor zwei Baptiste: Varone (Posaune, Echo du Prabé Savièse und ECV, 96) und Sauthier (Bariton, Union Vétroz und BB 13*B, 95). Als erste Oberwalliserin landet Lea Fugnanesi (Bariton, Gemmi aus Leukerbad, Oberwalliser BB, 94, 4.) wie im letzten Jahr am Fuss des Podiums. Kilian Morath, (14!, Cornet, Laurentia Bramois), gewann den „Nouvelliste“-Preis für den jüngsten Finalisten.

Noch ein bisschen mehr lyrische Nuancen

Nach dem Finale betonte der englische Brass Band-Dirigent, Paul Holland, das hohe Niveau der jungen Walliser Musiker. «Alle diese Jungen spielen extrem schwierige und sehr technische Stücke. Viele könnten jedoch in den langsamen Passagen lyrischer sein, indem sie die Nuancen stärker differenzieren, bis hin zum Pianissimo», riet der Jurypräsident. «Weil sie sowohl die technischen als auch die lyrischen Passagen meisterten, machten die Finalisten den Unterschied», fügte Paul Holland hinzu.

Henri-Michel Garzia, Soloposaunist des Sinfonieorchesters Basel, lobte nicht nur das Niveau, sondern auch die hervorragende Vorbereitung aller Teilnehmer. Er betonte: «Diese Jungen sind sehr souverän und engagieren sich auf eine Weise, die Freude bereitet». Henri-Michel Garzia lobte abschliessend die Organisation des Wettbewerbs, die «wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert. Das ist sehr wichtig, wenn man eine so grosse Anzahl von Kandidaten beurteilen muss.»

Perfekte Gleichberechtigung

Dieses Jahr hatten sich 310 Solisten angemeldet, um sich in der neuen Umgebung der Säle Recto-Verso und Giorla in Grône bei einem der grössten Musikwettbewerbe der Schweiz zu messen. Unter all diesen Teilnehmern herrschte – zum ersten Mal –

ein fast perfektes Gleichgewicht zwischen den 155 Mädchen und 155 Jungen. Bei der ersten Ausgabe im Jahr 1995 hatten die Mädchen «nur» 30 % der Teilnehmer ausgemacht. In der Zwischenzeit hat sich die Gesamtbeteiligung mehr als verdoppelt und die Mädchen haben ihren Rückstand komplett aufgeholt.

Am letzten Samstag haben sich die jungen Männer nach der Frauenschwemme des letzten Jahres zurückgemeldet: Sie waren sechs von acht Finalisten bei den Junioren und fünf von sieben bei den Minis.

Alle Junioren- und Kadettenmeister

Neben den Finalrunden verleiht der CVSJQ in jeder der fünf Kategorien einen Titel. Bei den Kadetten (14-16 Jahre) heissen die Champions Kilian Morath, (Laurentia Bramois) bei den Cornets, Flügelhörnern und Trompeten, Tom Blanchut (Collongienne Collonges) bei den Es-Hörnern, Antoine Zeiter (Agaunoise St-Maurice) bei den Baritonen und Euphoniums und Joey Thétaz (Echo d’Orny Orsières) bei den Bässen. Baptiste Bobillier (Echo d’Orny Orsières, Ambitus) gelingt der Doppelsieg bei den Posaunen.

Bei den Junioren (17-20 Jahre) musste Oriane Brückel ihren Titel am Instrument abgeben, und zwar an Liam Lattion (Echo d’Orny Orsières, Ambitus) in der Kategorie Cornets, Flügelhörner und Trompeten. Weitere Siege gingen an Théo Frossard (Union instrumentale Liddes) bei den Es-Hörnern, an Marko Korunovic (Edelweiss Orsières, BB 13B) bei den Bässen, an Baptiste Sauthier (Union Vétroz, BB 13*B) bei den Euphoniums/Baritonen und an Baptiste Varone (Echo du Prabé Savièse, ECV) bei den Posaunen.

Zur Beurteilung der Konkurrenten haben die Veranstalter acht unparteiische Experten ausserhalb des Kantons oder des Landes gewählt. Dieses Jahr waren die drei ausländischen Juroren: Iain Culross, der Principal Solo Cornet der britischen Brass Band Leyland, der walisische Dirigent Paul Holland und der Franzose Henri-Michel Garzia, Soloposaunist des Basler Sinfonieorchesters. Sie wurden von fünf Schweizer Juroren von ausserhalb des Wallis unterstützt: Vincent Baroni (NE), Simon Estermann (LU), Hervé Grélat (JU), Manuel Imhof (UR) und Nicolas Papaux (FR).

Eine Chance auf drei, sich zu qualifizieren

Bemerkenswert ist, dass die Qualifikationen immer noch eine sehr schwierige Hürde sind. Denn nur 80 Solisten (je zur Hälfte aufgeteilt zwischen den 123 kleinen und 94 grossen Instrumenten) durften am Nachmittag (ab 13 Uhr) im Rahmen der Walliser Meisterschaft spielen, bei der die Experten im Tandem arbeiten. Anders gesagt: eine von drei Qualifikations-Chancen! Diese stehen anschliessend 1 zu 10, um das grosse Finale zu erreichen!

Circa 200 Freiwillige widmen ihre Freizeit als Helfer und Mitwirkende zum Gelingen dieses Anlasses. Dieser wird seit der Gründung durch die Musikvereine Perséverante Plan-Conthey, Marcelline Grône und Concordia Vétroz organisiert. Die früheren Ausgaben haben jedes Mal mehr als 1200 Personen angezogen, um diese Wettkämpfe von hoher musikalischer Qualität zu verfolgen.

Grosszügige Unterstützung

Der Erfolg des 27. WJSQW belohnt auch die Grosszügigkeit der Hauptsponsoren Loterie Romande, Raiffeisen, Groupe Mutuel, Oiken, Staat Wallis und Kantonaler Musikverband Wallis. Bei den Sonderpreisen hat der Preis des «Nouvelliste» den jüngsten Teilnehmer am grossen Finale ausgezeichnet: Kilian Morath aus Bramois (14!).


«Wir haben das Notenblatt vergessen: Sie hat deshalb auswendig spielen müssen!»

Die schöne Geschichte des Wettbewerbs

Das Abenteuer einer jungen Mini ist nicht alltäglich. «Wir hatten das Notenblatt vergessen. Deshalb hat sie heute Vormittag bei der Qualifikation auswendig spielen müssen», erklärt die Mutter. Sie fragte die Veranstalter: «Wäre es möglich, ihr Solo auszudrucken, denn ich bin mir sicher, dass sie ins Finale kommt!» Das wurde getan. Und die kleine Lena schaffte es tatsächlich in den exklusiven Kreis der sieben Finalisten. Bei so viel Weitsicht sollten sich die Organisatoren vielleicht überlegen, ob sie die Mutter nächstes Jahr als Expertin engagieren sollten!


Meisterschaft der Quartette und der kleinen Ensembles

Die Gebrüder Robyr entthronen das Tuba Quartett

Bei der 2. Ausgabe des Wettbewerbs für kleine Blechbläserensembles (3 bis 8 Musiker) setzte sich das Trio Doliflo der Brüder Robyr aus Montana mit 95 Punkten gegen den Titelverteidiger, das Tuba Quartet aus Vétroz (Fabien Décaillet und Nicolas Rey, Euphonium, Philippe Rapalli und Fabrice Fournier, Eb-Bässe), das 94 Punkte erreichte, durch. Olivier, Dominique und Florian Robyr spielten die «Sonate» für Horn, Trompete und Posaune, ein klassisches Stück von Francis Poulenc für Es-Horm und zwei Euphoniums. Auf dem 3. Rang erreichte das Sextett Les Trubilions (Emilier Pitteloud, Cindy Beytrison, Adeline Mayor, Stéphane Métrailler, Olivier Journal et Cédric Pralong) 92 Punkte. Bei den «klassischen» Blechbläserquartetten (zwei Cornets, ein Es-Horn und ein Euphonium), die zum 25. Mal stattfanden (diese Kategorie wurde erst 1997 eröffnet), konnte Alco’Rythme aus Bagnes (Enzo Davoli, Frédéric Voutaz, Florian Darbellay und Valentin Clément; 97 Punkte) seinen Titel mit grossem Abstand verteidigen und lag 5 Punkte vor The Bondes and the Yellow (Noé Bezençon, Julien Mabillard, Axelle Roux und Léane Balet).