Cedric Ritler, der erste Oberwalliser Sieger der Solistenmeisterschaft, bringt seinen Titel wieder ins Spiel. Aber am Samstag, den 7. Dezember, werden es im Collège des Creusets in Sitten fast 320 Solisten sein, die den höchsten Titel anstreben. 60% dieser jungen Musiker haben sich für ein Werk eines Walliser Komponisten entschieden! Fünf Quartette stehen ebenfalls auf dem Programm.
Die 25. Ausgabe der Walliser Juniorensolisten- und Quartettwettbewerb (WJSQW) verspricht erneut spannende Musikwettbewerbe. Am Samstag, den 7. Dezember, vibriert das Collège des Creusets in Sitten zu den Klängen von fünf Quartetten und 319 Solisten, mit einer Mehrheit von Kadetten (114) vor den Junioren (101) und Minis (104).
In diesem Jahr wurde die Parität zwischen Mädchen (154 Konkurrentinnen oder 48,1%) und Jungen (165; 51,9%) fast erreicht. In einem Vierteljahrhundert hat sich die Beteiligung verdoppelt. Es werden 104 Cornets, Flügelhörner oder Trompeten (-5 im Vergleich zu 2018), 31 Hörner (+2), 43 Baritone und Euphoniums (+2), 31 Posaunen (+2) und 5 Bässe (+2) sowie 104 Minis im Alter von 10 bis 13 Jahren (+11), unterteilt in 73 Cornets (+17), 9 Hörner (-5), 11 Euphoniums (-1), 10 Posaunen (-1) und 1 Bass (-).
Sturzwelle von einheimischen Kompositionen
Die lokalen Komponisten werden von Jahr zu Jahr immer mehr gewählt. Als Beweis dafür werden in diesem Jahr drei von fünf Soli von Walliser Komponisten geschrieben, die mit Eddy Debons (83 Aufführungen), Bertrand Moren (46) und Gilles Rocha (28) das Podium der meistgespielten Komponisten monopolisieren, während Bertrand Gay (11) auf Platz 5 liegt. Ein lokales Stück zu spielen ist auch eine Erfolgsgarantie: Im Laufe des Vierteljahrhunderts haben 40% der Finalisten ein Werk eines der eben genannten Musiker aufgeführt!
Die zehn meistgespielten Soli stammen alle von Walliser Komponisten. In den Charts steht Eddy Debons klar an der Spitze der Rangliste. In der Reihenfolge: „Dargilla“ und „Zingaresca“ werden 12 mal vor „Alvaro“ (10) ausgeführt. Bertrand Moren’s „The Wizard“ (9) hat sich vor einem Trio vom unvermeidlichen Eddy Debons durchsetzt: „Fantasia Iberica“, „Fantasietta“ und „Intermezzo“ und Bertrand Moren’s „Oriental Variations“ (8). Es folgen das „Divertimento“ des Musikers aus Savièse, „Carambar“ von Bertrand Gay und die „Rhapsody of Fire“ von Gilles Rocha (je 7).
Juroren von ausserhalb des Kantons
Für die Beurteilung all dieser Wettbewerber haben die Organisatoren acht Experten angestellt, die aus Gründen der Unparteilichkeit alle von ausserhalb des Kantons kommen. Die drei ausländischen Juroren sind der belgische Dirigent Luc Vertommen und zwei Solisten der berühmten Black Dyke: Richard Marshall (Cornet) und Daniel Thomas (Euphonium). Sie werden von fünf Schweizer Juroren begleitet: Remo Capra (LU), Tobias Lang (ZH), Sébastien Galley (VD), Vincent Maurer (VD) und Vincent Baroni (NE).
Es gibt nur eine Jury für die morgendliche Qualifikation (ab 8.45 Uhr), welche schon eine sehr schwierige Hürde darstellt. Es werden nur 80 Solisten aufgeteilt zwischen 98 kleinen und 110 grossen Instrumenten zu den nachmittäglichen Wettbewerben der Walliser Solistenmeisterschaft (ab 13:30 Uhr) zugelassen, wo die Experten im Tandem arbeiten. Die Qualifikationschancen stehen also grob gesagt à weniger als zwei von fünf Chancen!
Die Früchte einer ausgezeichneten Ausbildung
Der Walliser Solistenwettbewerb wird national zurecht als schwierigster als die Schweizer Meisterschaft eingestuft, weil er mehr Solisten und mehr…. Walliser zusammenbringt! Die permanente hohe Beteiligung an diesem Anlass ist das Verdienst von Leuten, die im Hintergrund arbeiten. Während des Wettbewerbs treten die Musiklehrer lediglich bei der Interpretation in Erscheinung, wenn sie die Seiten der Klavierpartitur umblättern. Anzahlmässig zeichnen sich zwei Pädagogen aus: Cédric Jacquemettaz aus Orsières mit 23 Schülern und Christian Pfammatter (22), der auch Präsident seiner Gemeinde Guttet-Feschel im Bezirk Leuk ist.
Es folgen Christophe Jeanbourquin (18), François Roh (14), David Bonvin (13) und ein Trio bestehend aus dem jungen Bastien Gaillard und den Legenden Géo-Pierre Moren und Yvan Lagger (12). Die Komponisten sind auch gut vertreten, da Bertrand Moren 11 Konkurrenten, Gilles Rocha 9, Eddy Debons 8 und Bertrand Gay 7 schicken.
Nachgewiesene Lehrqualität
Das Niveau des erteilten Unterrichts ist wirklich beachtenswert und lässt sich auch messen! In den ersten Ausgaben des Walliser Solistenwettbewerbs entschieden sich mehr als 15% der Solisten, schliesslich nicht am Wettbewerb teilzunehmen. Dieser Anteil ist im Laufe der Jahre stetig zurückgegangen. Die 10%ige „No Show“-Schwelle wurde erstmals 1999 überschritten.
Nach einem einmaligen und unerklärlichen Anstieg der abwesenden Solisten im Jahre 2015 (14%) hat sich der Trend zur Anwesenheit wieder verstärkt. 2017 hat der neue Rekord mit einer Präsenz von 94% der registrierten Solisten unterzeichnet. Im vergangenen Jahr stellten sich 92,1% von ihnen der Jury vor. Ein klarer Leistungsausweis für die Qualität der Vorbereitung durch die Musiklehrer.
Familiengeist
Der WJSQW ist oft eine Familienangelegenheit: Mehr als ein Drittel der Teilnehmer wird mit einem Bruder oder einer Schwester kommen. Tatsächlich entsenden 54 Familien zwei Solisten, während es sieben Trios gibt: die Fragnière aus Basse-Nendaz, die Clément aus Champéry, die Pfammatter aus Guttet-Feschel, die Métrailler aus Evolène, die Giroud aus Grimisuat, die Vuignier aus Vex und die Pierroz aus Liddes.
Der Erfolg hängt auch von der Grosszügigkeit der Hauptsponsoren ab: Loterie Romande, Raiffeisenbank, Energie Sion Région (esr), Staat Wallis und Kantonaler Musikverband Wallis. Diese Unterstützung gewährleistet den reibungslosen Ablauf dieser Meisterschaft. Der Spezialpreis der Tageszeitung „Le Nouvelliste“ ist eine spezielle Leistungsanerkennung für die/den jüngste/n Finalteilnehmer/in.
Rund 200 Freiwillige im Einsatz
Circa 200 Freiwillige widmen ihre Freizeit als Helfer und Mitwirkende zum Gelingen dieses Anlasses. Dieser wird seit der Gründung durch die Musikvereine Perséverante Plan-Conthey, Marcelline Grône und Concordia Vétroz organisiert. Die früheren Ausgaben haben jedes Mal mehr als 1200 Personen angezogen, um diese Spiele von hoher musikalischer Qualität zu verfolgen.
Fünf Quartettformationen
Für diese 23. Auflage (diese Kategorie wurde erst 1997 eröffnet) werden fünf Quartette in der Mittelklasse antreten. Der Vorjahrsieger, das Quartett Mixt in Brass, bringt seinen Titel wieder ins Spiel. So wird Lionel Fumeaux wieder einmal auf seine gewohnte Bassposaune für das Euphonium verzichten und Emeline Bapst (Horn) sowie Ophélie Vergères und François Buchard (Cornet) begleiten. Sie werden mit den Quartetten Friends, Liberty Quartet und Pink Lady konfrontiert, aber auch mit dem Team Libreville, das sich in der Oberklasse eingeschrieben hatte, sich aber mangels eines Gegners dafür entschied, in der unteren Kategorie teilzunehmen.
Zeitplan
Die Walliser Solistenmeisterschaft findet am Samstag, 7. Dezember 2019, im Kollegium Les Creusets in Sitten statt.
Zeitplan:
08.45 Uhr Beginn des Qualifikationswettbewerbs für die Junioren
13.30 Uhr Beginn der Walliser Meisterschaft der Juniorsolisten, der Minis und der Quartette
Ø 19.00 Uhr Finale der Minis
20.00 Uhr Grosses Finale der Junioren