Mathilde Roh und Lionel Fumeaux – beide schon mehrmals erfolgreich dieses Jahr –
zeichnen sich als die Favoriten des 21. Walliser Solistenwettbewerb ab. Auch weil der letztjährige Gewinner Jérémy Coquoz altersbedingt nicht mehr mitmachen darf. Insgesamt sind rund 350 Solisten im Wettkampf am Samstag 5. Dezember in Sitten.
Musik vom feinsten beim 21. Walliser Juniorensolisten- und Quartettwettbewerb (WJSQW): Am Samstag 5. Dezember treten im Kollegium Les Creusets in Sitten acht Quartette und 314 Solisten in den Kategorien Minis (97 Solisten), Kadetten (115) und Junioren (102) an. In zwanzig Jahren hat sich die Teilnehmerzahl so verdoppelt. Das Finale wird wie gewohnt am Samstag Abend ab 20.00 Uhr live und zweisprachig (FR/DE) vom Fernsehen Kanal9 übertragen.
Kampf auf hochstehendem Niveau
Mit der altersbedingten Abwesenheit des letztjährigen Gewinners, Jérémy Coquoz, Sopranokornett von Bagnes, könnte sich der Wettbewerb zu einem Duell zwischen Mathilde Roh, Kornettistin aus Aven-Conthey, Vize-Meisterin 2014, und Lionel Fumeaux, Bassposaunist aus Vétroz entwickeln. Doch auch mit anderen aussergewöhnlichen Talenten muss gerechnet werden, wie William Birrer, Bariton aus Collombey-Muraz oder auch noch die beiden Musikanten aus Bagnes: Paul Crognaletti am Alto und die Kornettistin Léonie Coquoz, Schwester von Jérémy Coquoz.
Wissenswert ist auch, dass Lionel Fumeaux nur ganz knapp an dieser 21. Ausgabe des WJSQW teilnehmen darf. Als Ältester Konkurrent wird er sechs Tage nach dem Wettbewerb 21 Jahre alt. Die jüngste Teilnehmerin heisst übrigens Chloé Rausis, Kornettistin bei der Edelweiss von Orsières. Sie wird am 1. Dezember ihren 10. Geburtstag feiern.
Eine Familienangelegenheit
Insgesamt werden 314 Solisten versuchen, soweit oben wie möglich auf der Rangliste zu figurieren und ab 8.45 Uhr im Kollegium Les Creusets in Sitten zum grössten Musikwettbewerb der Schweiz antreten. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer werden von einem Bruder oder einer Schwester begleitet sein. 46 Familien entsenden Geschwisterpaare.
Zwei kommen im Trio: die Familie Délèze von der Rosablanche aus Nendaz (Lisa, Arnaud und Noé) und die Familie Roh von der Contheysanne aus Aven, mit Mathilde (Vize Wallisermeisterin 2014), Julien (Wallisermeister bei den Kadetten in der Posaune 2014) und die kleine Schwester Emma. Weil es in Liddes keine Strassennamen gibt, ist es unmöglich zu bestätigen dass die vier Pierroz (Noah, Josselin, Théo und Léna) aus der gleichen Familie stammen.
Teilnehmerrekord bei den Mädchen
Mit 44,6% (140 Teilnehmerinnen) nähert sich der Mädchenanteil im Wettbewerb immer mehr der Parität.
Eingeteilt nach ihrer Herkunft, kommen die Teilnehmer dieses Jahr klar mehrheitlich aus dem Mittelwallis (163, oder 52%). Die Teilnehmer aus dem Oberwallis sind im Rückgang, mit nur 26 Solisten (8,0%), während dem die Anzahl Vertreter aus dem Unterwallis stabil bleibt (125, oder 40%).
Teilt man die Teilnehmer nach ihrem Wohnort ein, figuriert Bagnes zuoberst auf der Liste, mit 24 Konkurrenten, gefolgt von Orsières (21), Conthey und Nendaz (20) und Chermignon (19). Liddes und Sitten senden gleich viel Solisten an den Wettbewerb (12). Danach folgen Lens (11), Vex (10), Ardon (9), Chamoson (9) und Vétroz (9). Mehrere Musikgesellschaften entsenden mehr als 10 Solisten: Die Contheysanne aus Aven und die Concordia aus Bagnes teilen sich den Spitzenplatz (14). Folgen die Avenir aus Bagnes und die Ancienne Cécilia aus Chermignon (13). Die Edelweiss und die Echo d’Orny, beide aus Orsières, schicken respektive 12 und 9 Solisten ins Rennen. Die
Edelweiss aus Lens, die Union Instrumentale aus Liddes, die Rosablanche aus Nendaz (11) und L’Avenir aus Chamoson (9) schliessen die Top Ten ab.
Die Chance sich zu qualifizieren steht bei 1:3
Um all diese Konkurrenten zu beurteilen, haben die Organisatoren drei ausländische Experten, Philip Harper, Alan Morrison und Simon Kerwin (GB), sowie sechs Experten aus der Schweiz engagiert: Remo Capra (LU), Roman Caprez (GR), Pascal Eicher (NE), Serge Gros (VD), Ueli Kipfer (BE) und Dominique Morel (FR).
Für die Qualifikationen am Morgen beurteilt jeweils nur ein Jurymitglied die Vorträge. Dies ist immer eine schwierige Hürde. In der Tat werden nur 80 Solisten (ebenfalls aufgeteilt zwischen den 104 kleinen und den 113 grossen Instrumenten) am eigentlichen Wettbewerb am Nachmittag (ab 13.30 Uhr) teilnehmen, wo die Juroren im Tandem wirken. Die Chance, sich zu qualifizieren steht also genau bei 1:3.
Effiziente Zusammenarbeit
Der Erfolg dieses 21. WJSQW entschädigt auch die Grosszügigkeit der Hauptsponsoren: Die Loterie Romande, die Bank Raiffeisen, Energies Sion Région, Mineralwasser Aproz, der Staat Wallis und der Walliser Musikverband. Der Spezialpreis des „Nouvelliste“ zeichnet den jüngsten Teilnehmer am grossen Finale aus.
Gut 200 Freiwillige tragen zum guten Gelingen dieser Veranstaltung bei, die von der Persévérante aus Plan-Conthey, der Marcelline aus Grône und der Concordia aus Vétroz organisiert wird. Die vergangenen Ausgaben des Wettbewerbs haben jedes Mal ein zahlreiches Publikum angezogen, haben doch nicht weniger als 1200 Personen diesem musikalisch hoch stehenden Wettbewerb beigewohnt.
Mehr als 6 350 Konkurrenten in 20 Jahren
In den vergangen 20 Jahren haben genau 6671 Jugendliche (zwischen 10 und 20 Jahren) am WJSQW, einem der grössten Musikwettbewerbe in der Schweiz, teilgenommen. Der Wettbewerb steht Blechblasinstrumenten offen: Kornett, Flügelhorn, Trompete, Althorn, Bariton, Euphonium, Posaune und Bass.