Kann Cédric Ritler der erste Oberwalliser Solistenmeister werden?

Die doppelte Walliser Solistenmeisterin Mathilde Roh ist nun altersbedingt ausgeschlossen. Aber wird ihr Bruder Julien oder ihre Schwester Emma, die sie letztes Jahr auf dem Podium begleitet hat, den Familientitel verteidigen können? Oder wird Cédric Ritler der erste Oberwalliser Sieger? Antwort: Am Samstag, 8. Dezember 2018, in Sitten.

Die 24. Ausgabe der Walliser Junior Solisten- und Quartettmeisterschaft (WJSQW) verspricht erneut spannende Musikwettbewerbe. Am Samstag, den 8. Dezember 2018, vibriert das Collège des Creusets in Sion zu den Klängen von sechs Quartetten und 304 Solisten, mit einer Mehrheit von Kadetten (116) vor den Junioren (95) und den Minis (93). Dieses Jahr nimmt der Mädchen-Anteil (134 Konkurrentinnen oder 44%, -3,5% weniger als im Vorjahr) gegenüber den Jungen (170, 56%) ab. In fast einem Vierteljahrhundert hat sich die Beteiligung verdoppelt.

Aussergewöhnliche Solisten

In Abwesenheit von Mathilde Roh gehören ihr Bruder Julien und ihre Schwester Emma, die letztes Jahr mit Mathilde auf dem Podium standen, zu den legitimen Nachfolgern und Favoriten. Neben der weiblichen Konkurrenz, die von Loïse Boulnoix und Léonie Coquoz vertreten wird, stehen auch die anderen Finalisten des Vorjahres als Widersacher bereit: Jérôme Ghitti und Cédric Ritler, der mit seinem 4. Rang das beste Ergebnis aus Oberwalliser Sicht erzielte. Das Grosse Finale ist auf 20.00 Uhr angesagt und vereint das Beste aus der Schweiz und sogar aus Europa . Dies belegen die jüngsten europäischen Titel von Jérémy Coquoz, Lionel Fumeaux oder Mathilde Roh.

Am WJSQW dürfen sich nur Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren aneinander messen. Der Älteste ist Alex Germanier von der Liberté Salins, der am 26. Dezember seinen 20. Geburtstag feiern wird. Der Jüngste ist Axel Salamin von der Echo des Alpes Anniviers, der am 28. November zehnjährig wird. Bemerkenswert: Es gibt dieses Jahr eine Bass in der Kategorie der Minis (unter zwölf).

Familiengeist

Der WJSQW ist oft eine Familienangelegenheit: Mehr als ein Drittel der Teilnehmer wird von einem Bruder oder einer Schwester begleitet. Von 42 Familien entstammen je zwei Solisten und acht Trios. Aber die Palme gehört der Familie Darbellay aus Sembrancher. Der älteste, Yohan, Cornet, wird von einem kompletten Trio von Hörnern begleitet: Florian, Antonin und Audrey.

Die Mehrheit der Solisten kommt aus dem Mittelwallis (149 oder 49%), aber das Unterwallis rückt näher, mit 130 Konkurrenten (43%). Fünfundzwanzig Oberwalliser vervollständigen das Bild (8%). Auf Gemeindeebene entsendet der Bezirk Entremont die stärksten Delegationen mit Orsières (23 Musiker) vor Bagnes (20). Dann folgen Nendaz (17), Vex und Crans-Montana (15), Liddes (14), Vétroz (13) und ein Trio aus Evolène, Conthey und Sitten, die erste Stadt (11). Diese zehn Gemeinden machen die Hälfte der Gesamtzahl der Wettbewerber aus.

Oberwallliser mehrheitlich aus dem Lötschental

Die Qualität der Ausbildung und die Begeisterung der Jugendlichen zeigt sich auch in den Solisten, die die Musikvereine an den WJSQW delegieren. An der Spitze stellt die Rosablanche Nendaz 18 Jugendliche ein und geht der Edelweiss Orsières und der Union instrumentale Liddes voraus (14). Es folgen zwei Trios: die Delegationen der Ancienne Cécilia Chermignon, der Echo des Glaciers Vex und der Concordia Bagnes (12) sowie die der Echo de la Dent-Blanche Les Haudères, der Echo d’Orny Orsières und der Helvetia Isérables (11).

Mit acht jungen Leuten ergänzen die Avenir Bagnes und die Avenir Chamoson die Top Ten, die mehr als 40% der teilnehmenden Teams ausmachen. Im Oberwallis sind die Alpina Wiler, die Minerva Ferden und die Fafleralp Blatten die dynamischsten Musikgesellschaften mit je vier Solisten.

Ablauf des Wettbewerbs

Es gibt nur eine Jury für die morgendliche Qualifikation, welche schon eine sehr schwierige Hürde darstellt. Es werden nur 80 Solisten aufgeteilt zwischen 98 kleinen und 110 grossen Instrumenten zu den nachmittäglichen Wettbewerben der Walliser Solistenmeisterschaft zugelassen, wo die Experten als Tandem eingesetzt sind. Die Qualifikationschancen stehen also 1 zu 3!

Der Erfolg hängt auch von der Grosszügigkeit der Hauptsponsoren ab: Loterie Romande, Raiffeisenbank, Energie Sion Région (esr), Staat Wallis und Walliser Musikverband. Diese Unterstützung gewährleistet den reibungslosen Ablauf dieser Meisterschaft. Der Spezialpreis der Tageszeitung „Le Nouvelliste“ ist eine spezielle Leistungsanerkennung für die/den jüngste/n Finalteilnehmer/in.

Circa 200 Freiwillige widmen ihre Freizeit als Helfer und Mitwirkende zum Gelingen dieses Anlasses. Dieser wird seit der Gründung durch die Vereine Pérséverante Plan-Conthey, Marcelline Grône und Concordia Vétroz organisiert. Diese Beständigkeit erklärt auch den reibungslosen Ablauf der verschiedenen Wettbewerbe.


Sechs Quartettformationen

Für diese 22. Auflage (diese Kategorie wurde erst 1997 eröffnet) wird der zweimalige Titelverteidiger der Oberklasse, Shake Brass, den Hattrick nicht schaffen, denn dieses Quartett ist das einzige im Rennen. In der mittleren Kategorie werden sich sechs Formationen messen, die die Komposition „Family Things“ – eigens geschrieben von Yvan Lagger für die diesjährige Meisterschaft – interpretieren. Der Doppelsieger, das Quartett A votre portée! aus St-Maurice, setzt seinen Titel wieder aufs Spiel und wird mit folgender Konkurrenz konfrontiert: A la Bourre Martigny, Boulder Quartet Savièse, Liberty Quartet Vex, Mixt In Brass Martigny, The Pink Ladies Nendaz und The Smurfs Quartett Salins. Zu beachten: Der mehrfache Posaunenmeister Lionel Fumeaux, der jetzt zu alt für den WJSQW ist, stellt sich wieder dem Wettbewerb …. mit dem  Euphonium!


Zeitplan

Die Walliser Solistenmeisterschaft findet am Samstag, den 08.12.2018 im Kollegium Les Creusets in Sitten statt.

Zeitplan:

08.45 Uhr   Beginn des Qualifikationswettbewerbs für die Junioren

13.30 Uhr   Beginn der Walliser Meisterschaft der Juniorsolisten, der Minis und der Quartette

19.00 Uhr   Finale der Minis

20.00 Uhr   Grosses Finale der Junioren