Stratosphärischer Sieg von Jérémy Coquoz

Einzigartiger Tag für die Familie Coquoz: Jérémy setzte sich mit einem komfortablen Vorsprung durch vor Mathilde Roh und Kévin Buchard. Bei den Minis gewinnt Benoît Zufferey. AC/DC holt den Sieg bei den Quartetten in der Oberklasse, während die Qouatras den ersten Platz in der Mittelklasse belegen.


Der Walliser Meister 2014, Jérémy Coquoz.

Anlässlich dieser 20. Ausgabe des Walliser Juniorensolisten- und Quartettwettbewerbs (WJSQW) hat es aus dem Kollegium Les Creusets in Sitten von morgens bis abends musikalisch getönt, trafen sich doch über 370 Instrumentalisten an diesem Sonntag, 7. Dezember zum musikalischen Stelldichein. Ein spezielles Ereignis, denn das Finale hat nicht nur die acht besten Juniorensolisten vereint, sondern auch zwei Erwachsene, denn der Wettbewerb stand anlässlich der 20. Ausgabe auch den über 20-jährigen offen. Diese letzte Konfrontation wurde auf Kanal 9 direkt übertragen und zwar mit Kommentaren in beiden Kantonssprachen.

Wie immer war das grosse Finale der Höhepunkt des Wettbewerbs und ein richtiges Feuerwerk an Virtuosität. Nach Auswertung durch die Fachjury ging der begehrte Titel des Walliser Meisters aller Kategorien an Jérémy Coquoz (Concordia von Bagnes, BB 13*), welcher vom britischen Expertenteam mit 99 von 100 Punkten belohnt wurde cheap eye glass frames, zwei Punkte mehr als Mathilde Roh (Contheysanne von Aven, BB Constellation) und 2.5 Punkte mehr als Kévin Buchard (Persévérante von Leytron, BB Constellation).

Letzterer war der beste Erwachsene, eine Kategorie, die speziell anlässlich der 20. Ausgabe des WJSQW geschaffen wurde. Dank dem besseren Resultat in der Finale wurde Kévin Buchard Walliser Meister der Erwachsenen, auch wenn er ex aequo mit Claude Romailler (Ancienne Cécilia von Chermignon, BB 13*) war, denn dieser „nur“ den 5. Finalplatz erreichte.


Das Podest der Erwachsenen (vlnr): Claude Romailler (2.), Kévin Buchard (1.) und Anthony Rausis (3.).

Die Walliser Komponisten sehr beliebt

Wie die 1200 Personen des Publikums waren auch die drei britischen Experten von den Darbietungen der jungen Walliser Solisten hingerissen und verblüfft. „Beim Finale sind wir leicht zu einem übereinstimmenden Resultat gelangt. Viel schwieriger war dies am Nachmittag, anlässlich der Meisterschaft, denn die Niveaus waren sehr nahe und es mussten wesentlich mehr Musiker klassiert werden. Für uns Jurymitglieder, die in einer Boxe versteckt sind und die Solisten nicht sehen, war die Darbietung von Jérémy Coquoz, von unglaublicher Sicherheit und Vertrauen, aber gleichzeitig auch überraschend aufreizend. Kurz: es war einfach der beste Vortrag!“ fasst der Jurypräsident, Garry Cutt, zusammen.

„Ich bin schon einmal in die Schweiz gekommen als Jurymitglied und habe heute die Bestätigung erhalten, dass das Niveau im Wallis einfach ausgezeichnet ist“, fügt der ehemalige Dirigent der Grimethorpe Colliery Band im Film „Die Virtuosen“ („Brassed Off“), realisiert von Mark Hermann (1996) hinzu.

Benoît Zufferey und Eddy Debons – beide zuoberst bei den Minis


Die Finalisten der Minis (vlnr): Benoît Zufferey (1.), Jonathan Gaillard (2.), Fabio Lehner (3.), Martin Cordonier (4.), Bridgit Moulin (5.) und Amandine Carthoblaz (6.).

Bemerkenswerte Tatsache an diesem Finale: Die Hälfte aller Stücke stammen aus der Feder von Bertrand Moren (5 von 9), während Gilles Rocha zwei andere Finalstücke komponiert hat. Doch das Siegerstück, „Stratos“, welches Jérémy Coquoz in Auftrag gab, stammt von einem jungen Belgier, Stan Nieuwenhuis. Bei den Minis sind die Walliser Komponisten, ganz speziell Eddy Debons, auch sehr beliebt, interpretieren doch fünf von sechs Mini-Finalisten seine Werke.

Bei den Minis (10-13 Jahre) hat Benoît Zufferey (Euphonium, Echo des Alpes von Vissoie) mit „Divertimento“ von Eddy Debons den Sieg errungen, und zwar mit einem Punkt Vorsprung auf Jonathan Gaillard (Kornett, Cécilia von Ardon), der „Alvaro“ desselben Eddy Debons zum Besten gegeben hat. Ein Oberwalliser vervollständigt das Podest: Fabio Lehner (Bariton, Fafleralp von Blatten) gewinnt den dritten Platz, mit dem auch im Oberwallis sehr beliebten Stück „Divertimento“ von Eddy Debons.


Die besten Oberwalliser: Fabio Imseng (Alpina, Wiler), Walliser Es-Horn-Kadetten-Champion, und Fabio Lehner (Fafleralp, Blatten), Bronzemedaille im Wettbewerb der Minis.

Titel nach Instrumentenkategorie: neun verschiedene Meister

Nebst dem Finaltitel vergibt der WJSQW einen Titel in jeder der fünf Instrumentenkategorien. Dieses Jahr hat es kein Schüler (14-16 Jahre) geschafft, gleichzeitig auch den Sieg bei den Junioren (17-20 Jahre) zu gewinnen. In der Kategorie Althörner geht der Sieg an Fabio Imseng (Alpina von Wiler) und in der Kategorie Kornette an Léonie Coquoz (Concordia von Bagnes, BB 13*). Romain Boulnoix (Lyre von Conthey) und Julien Roh (Contheysanne von Aven, BB Constellation) bestätigen ihre Titel des Vorjahres in den Kategorien Euphonium, bzw. Posaune. Bei den Bassen wurde kein Titel vergeben.

Bei den Junioren gewinnen – wie im Vorjahr – Jérémy Coquoz (Concordia von Bagnes, BB 13*) in der Kategorie Kornette, William Birrer (Echo du Jorat von Evionnaz, Valaisia BB) in der Kategorie Euphonium/ Bariton und Simon Dessimoz (Contheysanne von Aven, BB Constallation) bei den Bassen. Bei den Althörnern geht der Sieg an Paul Crognaletti (Concordia von Bagnes, Valaisia BB), der seit 2012 keinen Titel mehr errungen hatte.

Fast die Hälfte der Teilnehmer sind Mädchen

Dieses Jahr hatten sich 350 Solisten für den Wettbewerb angemeldet, der wie jedes Jahr im Gebäude des Kollegiums Les Creusets in Sitten stattfindet und einer der grössten Musikwettbewerbe in der Schweiz ist. Unter all diesen Konkurrenten befanden sich 154 Juniorinnen und Mädchen! Mit einer Beteiligung von 44% ist die weibliche Beteiligung in den letzten Jahren konstant geblieben. Drei von ihnen haben dieses Jahr das grosse Finale erreicht!

Um die Leistungen der Solisten zu bewerten, haben die Organisatoren hochrangige Experten engagiert, darunter drei bekannte Fachpersonen aus England: Garry Cutt, Stuart Lingard und Les Neish, welche von sieben Jurymitgliedern aus der Schweiz begleitet wurden: Vincent Baroni (NE), Daniel Bichsel (BE), Jean-Claude Kolly (FR), Dominique Morel (FR), Nicolas Papaux (FR), Thomas Rüedi (LU) und Roger Wellauer (TG).

Qualifikationschance: 1:3


Die Finalisten der Junioren und der Erwachsenen (vlnr): Jérémy Coquoz (1.), Mathilde Roh (2.), Kévin Buchard (3.), William Birrer (4.), Manon Praz (8.), Léonie Coquoz (8.), Lionel Fumeaux (7.), Paul Crognaletti (6.) und Claude Romailler (5.).

Am Morgen des Wettbewerbs finden die Qualifikationen statt. Die eigentliche Meisterschaft spielt sich am Nachmittag ab. Das Finale der Minis und der Junioren (dieses Jahr mit zusätzlich zwei Erwachsenen, die sich unter 30 erwachsenen Teilnehmern qualifizieren) findet am Abend in der grossen Mehrzweckhalle des Kollegiums Les Creusets statt. Am Qualifikationswettbewerb vom Morgen beurteilt jeweils ein Jurymitglied die Vorträge. Dies ist immer eine schwierige Hürde.

In der Tat können sich nur 80 Solisten (je 40 von den 113 kleinen und den 119 grossen Instrumenten) für den Wettbewerb am Nachmittag qualifizieren, wo die Juroren im Tandem wirken. Die Chancen, sich zu qualifizieren stehen also bei 1:3. Und bei 1:10, sich für das grosse Finale zu qualifizieren. Alle Resultate unter www.cvsjq.ch.



AC/DC, Sieger bei den Quartetten der Oberklasse zum zweiten Mal in Reihenfolge.

Harter Kampf bei den Quartetten

Diese 18. Ausgabe des Quartettwettbewerbs (diese Kategorie wurde erst 1997 eingeführt) war geprägt durch die Domination in der Oberklasse durch die Meister des Vorjahres, das Quartett AC/DC von Chermignon (Claude Romailler, Edi Lepagier, Eric Duc und Florent Bagnoud), welche mit 94 Punkten einen deutlichen Vorsprung auf die Zweitplatzierten, Frat’s Eh?! von Siders ( Christelle Bovier, Emilie Chavaillaz, Benoît Caloz und Loïc Chavaillaz) hatten, welche die Ausgabe 2011 in der Mittelklasse gewonnen hatten. Das Aufgabestück „Evocation for brass quartet“ war von Bertrand Moren komponiert.

In der Mittelklasse waren vier Formationen am Start (alle zum ersten Mal dabei) und interpretierten das Aufgabestück „Ayalah“ von Eddy Debons. Der Abstand zwischen den ersten drei Rängen ist geringer und der Sieg geht ans Qouatras von Ardon (Bastien Gaillard, Colin Rey, Elsa Monnet und Romain Boulnoix), mit 85 Punkten, gefolgt von A votre Portée! von St-Maurice (84 Punkte), La Smala von Vex (82 Punkte) und Kannou, von Leytron (80 Punkte).


Grosse Musikerdelegationen aus Chermignon, Orsières und Conthey

Die grössten Musikerdelegationen kommen aus Chermignon (24 Teilnehmer), vor Orsières (21) und Conthey (20). Danach folgen Vex (19), Bagnes (18), Nendaz (17), Liddes (16) und Vétroz (15). Etwas weiter hinten die erste Stadt, Stitten, mit 10 Teilnehmern, vor Siders (9).

So kommt es auch, dass 10 Musikgesellschaften mehr als 10 ihrer Musiker stellen: Die Ancienne Cécilia von Chermignon (19), das Echo des Glaciers von Vex (17), die Union instrumentale von Liddes (16), die Contheysanne von Aven (15), das Edelweiss von Orsières und die Marcelline von Grône (14), die Rosablanche von Nendaz (12), sowie die Espérance von Charrat, die Avenir und die Concordia von Bagnes (11).

Eingeteilt nach ihrer Herkunft, stammen die jungen Musiker mehrheitlich aus dem Mittelwallis (183, oder 52,3%). Die Oberwalliser Beteiligung ist leicht im Rückgang mit nur 28 Solisten (8,0%), während dem die Vertreter aus dem Unterwallis im Vormarsch sind (138, oder 39,4%).


Direktübertragung auf Kanal 9

Der Erfolg dieser 20. Ausgabe des Walliser Juniorensolisten- und Quartettwettbewerbs entschädigt auch die Großzügigkeit der Hauptsponsoren: Die Loterie Romande, die Bank Raiffeisen, Energies Sion Région, Mineralwasser Aproz, Texner/Géroudet, die Kulturförderung des Kantons Wallis und der Walliser Musikverband.

Zum dritten Mal wurde das grosse Finale des Wettbewerbs in zwei Sprachen direkt auf dem Kantonsfernsehen Kanal 9 übertragen. Der Spezialpreis des „Nouvelliste, der den jüngsten Teilnehmer auszeichnet, ging an die 15-jährige Léonie Coquoz, die Schwester vom Gesamtsieger Jérémy.

In den vergangenen 20 Jahren haben am WJSQW – einem der grössten Musikwettbewerbe in der Schweiz -, genau 6‘357 Jugendliche (zwischen 10 und 20 Jahren) teilgenommen. Gut 200 Freiwillige tragen zum guten Gelingen dieser Veranstaltung bei, die von der Persévérante von Plan-Conthey, der Marcelline von Grône und der Concordia von Vétroz organisiert wird.


08.12.2014